Affiliate Marketing im Wandel – Chancen, Herausforderungen und Zukunftsaussichten
Markus Seidel, Geschäftsführer eines der führenden Affiliate-Netzwerke in Deutschland, gab in einem ausführlichen Gespräch spannende Einblicke in die Entwicklung, Herausforderungen und Zukunft des Affiliate Marketings.
Seit über 20 Jahren begleitet er die Branche, die sich von einfachen Lead-Kampagnen bis hin zu komplexen Multi-Channel-Plattformen entwickelt hat. Sein Netzwerk betreut heute rund 200.000 Online-Shops, mit besonderem Fokus auf den Mittelstand.
Affiliate Marketing – mehr als nur ein Kanal
Markus betont, dass Affiliate Marketing keine Einzellösung ist, sondern eine Plattform, die Zugang zu einer Vielzahl von Marketingkanälen wie Content, Cashback, Gutscheinen, CSS, Preisvergleich und Co. bietet. Diese Vielfalt macht es besonders für kleine und mittelständische Unternehmen attraktiv – mit der Möglichkeit, Marketingaktivitäten performancebasiert auszulagern.
Vorteile für Shops jeder Größe
Affiliate Marketing funktioniert nach dem Prinzip „Zahlen im Erfolgsfall“. Shops können mit klar kalkulierbaren Margen arbeiten und bekommen Zugriff auf erfahrene Publisher – teilweise Unternehmen mit über 1.000 Mitarbeitenden. Gerade für kleinere Shops, die weder Personal noch Know-how für Performance-Marketing mitbringen, bietet Affiliate Marketing enorme Chancen.
Tracking, Attribution und Kanal-Konkurrenz
Ein zentrales Thema ist das Tracking: Cookie-Verluste, Adblocker und Browserrestriktionen erschweren die klare Zuordnung von Sales. Hinzu kommt die kanalinterne Konkurrenz in Unternehmen: Jeder Kanal beansprucht die Conversions für sich. Seidel verweist auf Amazon als positives Beispiel, wo alle Aktivitäten über ein zentrales Session-Tracking zusammenlaufen.
Einstieg und Umsetzung
Der Einstieg ins Affiliate Marketing ist niedrigschwellig: Moderne Shopsysteme bieten Plug-ins, Verträge sind meist kostenfrei und Publisher bewerben sich aktiv bei den Advertisern. Die Zusammenarbeit erfolgt datenbasiert und transparent – Shops sehen Klicks, Einblendungen, Transaktionen und können jeden Sale verifizieren.
Influencer & Social Media – noch Luft nach oben
Das Zusammenspiel von Affiliate Marketing und Influencer-Kooperationen steht noch am Anfang. Tracking auf Plattformen wie Instagram ist derzeit nur eingeschränkt möglich, etwa über Gutscheincodes. Die Branche arbeitet jedoch daran, auch diesen Bereich besser zu integrieren.
Vergütung und WKZ – eine Frage der Fairness
Seidel mahnt: Wenn Affiliate Marketing als ernstzunehmender Kanal bestehen will, muss die Vergütung konkurrenzfähig sein – mindestens auf dem Niveau von Google Ads oder Idealo. Große Publisher wie Burda oder RTL stellen Werbeplätze bereit, erwarten aber marktgerechte Konditionen – teils auch durch Werbekostenzuschüsse (WKZ). Diese lohnen sich laut Seidel, wenn sie strategisch genutzt werden.
Technologisierung und Daten – das Potenzial ist riesig
Seidel fordert mehr Technologie, bessere Usability und datengetriebene Entscheidungen. Netzwerke sitzen auf riesigen Datenmengen – von Customer Journeys über Gerätestatistiken bis zu Conversion-Raten. Diese Informationen müssen besser genutzt und verständlich aufbereitet werden.
Ausblick: Die nächsten Jahre im Affiliate Marketing
In den kommenden zwei Jahren sieht Markus Seidel vor allem das Thema Influencer und datenbasierte Kampagnen im Fokus. Langfristig – in zehn Jahren – hofft er, dass Affiliate Marketing in einem Atemzug mit Google, Meta oder Idealo genannt wird. Denn: „Es gibt keinen Grund, kein Affiliate Marketing zu machen.“
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